Prinzessin Sadja – Prädikat wertvoller Charakter

Nachdem ich in letzter Zeit eher da drüben am DigitAlly Blog gebloggt habe, ist es doch wieder höchste Zeit für ein Charakterportrait hier. 🙂

[Kleinere Spoiler für Das schwarze Auge: Satinavs Ketten und Memoria]

Die Spiele “Das Schwarze Auge: Satinavs Ketten” und “Das Schwarze Auge: Memoria”

Auf Steam sind mir im Sale die beiden Point and Click Adventures im Rollenspiel-Universum Das schwarze Auge untergekommen. Nachdem ich das “deutsche Gegenstück zu Dungeons & Dragons” seit Jahren liebe und leider seit Drakensang nichts mehr davon gespielt habe, hab ich zugegriffen – obwohl ich ein bisschen skeptisch war, wie sich die RPG-Welt als Point and Click Adventure machen würde. Meine Skepsis war unbegründet, denn insbesonders der zweite Teil gehört zu den besten Adventures, die ich jemals gespielt habe. Großes Lob an Entwickler Daedalic!

Obwohl das hier kein Review des Spiels an sich werden soll, muss ich anmerken dass ich viele der Mechaniken des Spiels als sehr kreativ und unterhaltsam empfunden habe. Vor allem die Interaktionen mit den anderen Charakteren und die Zaubersprüche sorgen für Abwechslung. Es gibt immer wieder Dinge, die man zum Spaß tun kann, die einem einen amüsanten Kommentar oder ein Achievement einbringen. Zum Beispiel sollte man die unterschiedlichen Antworten auf die Frage “Do you like riddles” gleich am Anfang des Spiels ausprobieren.

Die Rätsel würde ich großteils als gelungen bezeichnen, auch wenns mir manchmal zu blöd geworden ist und ich gecheatet hab. Das mach ich in Adventures hin und wieder – aber diesmal tatsächlich öfter, weil ich wissen wollte wie die Geschichte weitergeht!

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FTW, eine Frau! Endlich weibliche Repräsentation in Anno.

Vor etwas über einem Jahr musste ich mich in “WTF, eine Frau?” über Anno 2070 aufregen, weil sämtliche Bürgerklassen durch Männer repräsentiert waren.

Nun hab ich Anno 2205 durchgespielt – TL;DR: Super Spiel, leider zu kurz, seltsam aufgesetzte Kampfmissionen – und siehe da, es geht doch! Sogar mit unterschiedlichen Ethnien.

Hier die BürgerInnen aus der gemäßigten Zone:

Anno 2205 Avatare in der gemäßigten Zone

In der Arktis:

Anno 2205 Avatare in der Arktis

Und hier noch die Mondmänner, die einzige Zone die auch anno 2205 noch ein Boys Club bleibt – worüber ich aber großzügig hinwegsehen kann. 😉

Anno 2205 Avatare am Mond

Natürlich glaube ich nicht, dass es an meinem Post über Anno 2070 liegt, dass es jetzt weibliche Repräsentantinnen gibt … aber es bestätigt mich trotzdem darin, dass man Missstände aufzeigen soll. 🙂

Ihhhhhhh, eine radioaktive Mauuuuuus — Geschlechterstereotype in Fallout Shelter

Es muss wohl erst ein atomarer Krieg ausbrechen, dass ich wieder blogge! 😉

Ich bin seit Teil 1 großer Fan der Fallout-Reihe und hab sie eigentlich als sehr ausgeglichen in Erinnerung, was Geschlechterrollen betrifft. Momentan spiele ich am Handy Fallout Shelter, ein grundsätzlich nettes kleines Game, in dem man den Fallout-typischen Bunker ausbauen managen, und verteidigen muss.

Screenshot aus Fallout Shelter

Das Spiel ist ein Appetithäppchen für das angekündigte Fallout 4. Und es ist zwar ein kleiner Zeitfresser (die Vault Dwellers sind sehr needy!) aber es ist ohne Micro Payments gut spielbar. Es macht erstmal süchtig, aber wahrscheinlich wirds auch bald fad.

Und vor allem macht es mich auch sauer.

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WTF, eine Frau!?

Ich habe das Bloggen etwas (ok, sehr) vernachlässigt. Aber gespielt hab ich seit dem letzten Post doch: z.B. Divinity: Original Sin, Dragon Age: Inquisition, Anno 2070 und Tropico 5.

Alles großartige Spiele, aus verschiedenen Gründen. Aber ich will natürlich die Darstellung der Gender etwas näher beleuchten und dabei geht es überhaupt nicht um Äußerlichkeiten. Sexismus in Spielen ist wirklich so viel mehr als unrealistisch schmale Taillen und DD-Körbchen. Continue reading WTF, eine Frau!?

Vorfreude^2 + Aufregung = PLAY14

Obwohl ich nur mehr sehr selten zum Bloggen (in diesem Blog) komme, freut und ehrt es mich doch sehr, dass meine Meinung zum Thema geschätzt wird. So darf ich kommende Woche in Hamburg auf der PLAY14 einen Kurzvortrag vor jungen Menschen (13-23) halten. Und an einer Podiumsdiskussion teilnehmen. 🙂

Ich war inzwischen im Radio und im Fernsehen und hab bei Subotron über eine Stunde vorgetragen. Dennoch bin ich aufgeregt, weil erste Konferenz und erste Podiumsdiskussion. Huiiii! O_o

Falls wer in Hamburg oder bei der PLAY ist, hier meine Einsätze, würde mich freuen Euch zu sehen:

Kurzvortrag “Gender und Games”, am Freitag, den 19.09.2014 um 15 Uhr bei Bigpoint (Drehbahn 48, 20354 Hamburg)

Podiumsdiskussion „Doing Gender in Games? Geschlechterrollen in Computerspielen“,  am Samstag, den 20.09.2014 um 16:30 Uhr im Alsterdamm (Medienbunker, Feldstraße 66, 20359 Hamburg)

Nutten, Bier & Burger – was das Gamer-Herz begehrt?

[Edit: Ich hab niemals behauptet, dass Ubisoft irgendwo das Zitat “Nutten, Bier und Burger” gebracht hat oder dass Ubisoft Prostituierte für das Event gebucht hat. Das hat ein von mir im Blogpost anyonym gehaltener Twitterer, der allerdings weiter unten seine Urheberschaft kommentiert hat.]

Ich habe in letzter Zeit extrem wenig gespielt, und noch weniger gebloggt. Gestern war ich allerdings beim Launch von WatchDogs von Ubisoft eingeladen und hab mich riesig drauf gefreut. Immerhin bin ich ein großer Fan von Ubisofts Assassins’ Creed-Reihe (hab meine MSc-Thesis drüber geschrieben), von der WatchDogs angeblich Anleihen nimmt. Das Setting des Open World Action Adventures finde ich auch ziemlich cool und trifft den Zahn der Zeit: Es geht um Verschwörungstheorien, Hacking … und die totale Überwachung. Dementsprechend die Deko in der Arena Wien mit Warnhinweisen auf Überwachungskameras und der Security Check beim Eingang – sehr stimmig das alles, und viel Aufwand, der da für uns betrieben wurde. Beim Event mischten sich ein paar aufällig gewandete Leute unter die Menge: Der, wie sich später herausstellen sollte, Moderator in Schwarz mit Iro, seine Begleitung “Baby” in schwarzen Overknees, Fishnets, breitem Gürtel und mit einem Dekolletee, das man anschauen musste ob man wollte oder nicht, und als zumindest Dritter im Bunde ein Polizist in einer Uniform, die zwar nicht aus Chicago (dort spielt WatchDogs) war, aber “auch aus einem Schwulenporno sein hätte können” (wörtliches Zitat, aber nicht von mir). Der Moderator und “Baby” (der nannte sie mehrfach so) drehten ein paar Runden, um Aufmerksamkeit zu erregen (und die Wortwahl “erregen” ist vielleicht die bestmögliche hierfür) und gingen dann aufs Klo, um eine kleine, von Pornoklischees triefende Nummer hinzulegen, die auf allen Bildschirmen der Location übertragen wurde. Weil, eh scho wissen, Überwachungsstaat, wir sind nirgends sicher, auch nicht bei der schönsten Nebensache der Welt. Porno-Promotion beim WatchDogs Launch Event Manche waren entgeistert, manche begeistert, manche hatten wohl auch nicht gemerkt, dass es eine Show war. Nach der kleinen Episode zerrte der verkleidete Polizist Baby später aus der Location, wegen ungebührlichen Verhaltens. Kurze Zeit später ging der Moderator wieder mit “Baby” im Schlepptau auf die Bühne und eröffnete offiziell das Event. Den Rest der Show hab ich nicht mehr mitbekommen. Mir ist die Lust vergangen, ich war peinlich berührt und verärgert. Wieso? Continue reading Nutten, Bier & Burger – was das Gamer-Herz begehrt?

Subotron-Vortrag zum Thema Gender Diversity und sexuelle Identität in Spielen

[Posting in German since the talk, which was recorded and is available below, was held in German.]

Rene Schallegger beim subotron Vortrag zum Thema sexuelle Identität. Credit: Verena Riedl, http://www.in-ga.me/subotron-arcademy-nicht-sexy-betrachtungen-zu-geschlechterrollen-sexualitaet-und-sexueller-diversitaet-im-videospiel/
Rene Schallegger beim subotron Vortrag. Credit: Verena Riedl, in-ga.me

Am 25. Oktober fand im Raum D des MQ Wien ein Subotron Vortrag mit dem Titel “Nicht sexy! – Betrachtungen zu Geschlechterrollen, Sexualität und sexueller Diversität im Videospiel” statt. Natürlich musste ich hin. Ich bin seit Jahren Stammgast bei der Vortragsreihe zu Theorie und Praxis von Computerspielen und war lange Zeit auch die einzige Frau, die sich regelmäßig dorthin “verirrte”, was mir seitens Veranstalter Jogi Neufeld auch den scherzhaften Ehrentitel “Quotenfrau” eintrug. Ich muss auch gestehen, dass ich damals manchmal Sorge hatte, man würde mich nicht ernst nehmen. Aber mit der Zeit haben sich einige Freundschaften und viele Online-Kontakte ergeben, und mit Freude stelle ich fest, wieviele Frauen inzwischen regelmäßig im Publikum sitzen.

Und bei meinem Thema war ich gleichermaßen begeistert und skeptisch, was und wie da vorgetragen und vor allem diskutiert werden würde. Der Vortrag wurde gehalten von René Schallegger von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und befasste sich mal mit der Geschichte von Sex in Computerspielen. Diese Abhandlung kann man nur als rudimentär bezeichnen, aber da würde man einen eigenen Vortragsabend brauchen. Man kann ja sogar Bücher drüber schreiben wie Brenda Brathwaite (“Sex in Video Games” – ich hab’s allerdings noch nicht gelesen).

Insgesamt fand ich den Vortrag super spannend, aber eigentlich ging es in erster Linie um sexuelle Orientierung, nicht Geschlechterrollen oder sexuelle Identität. Ich hätte mir ein bisschen mehr dazu erwartet, weil es im Titel ja vorkam – andererseits ist das ja mein Steckenpferd, also wäre ich eher gespannt auf die Methodik gewesen, als die Inhalte. Und vielleicht … kann man da ja mal … ein bisschen mehr in die Tiefe gehen? 😉

Sexuelle Identität in Mass Effect – das Best Practice Beispiel

Als Best Practice wurde mehrfach Mass Effect genannt, und das mag in Bezug auf Homosexualität zum Teil stimmen, aber viel davon ist in erster Linie für den männlichen Betrachter (“male gaze”) gemacht, das zeigt auch der starke Überhang von lesbischen Beziehungsoptionen gegenüber schwulen. So sehr ich die Reihe liebe, ich kritisiere auch nach wie vor die übersexualisierten Charaktere, die manchmal geradezu voyeuristische Kameraführung und die zum Teil lächerlichen Erklärungen, warum man auf jedem zweiten Planeten Asari-Femmes fatales antrifft aber z.B. nirgendwo Turianerinnen. (Der Character Designer meinte, er wüsste nicht, wie er weibliche erstellen sollte, ob Lippenstift passend wäre.)

Hier ist der Mitschnitt von “Nicht Sexy” (nur Audio!)

 

Und zu Verenas Review geht’s hier: In-ga.me Review von subotron arcademy: “Nicht Sexy”

Big, Bad… Boobs!

Yes, this is a shameless attempt to catch your attention! Did it work?

[Spoiler warning for the entire Mass Effect and Dragon Age series]

[Trigger warning for mentions of rape and mutilation.]

Recently, I’ve seen more and more people discuss oversexualization of female characters in games in articles, on Twitter, and real life. And it’s not just us girl gamers who are annoyed, but also the guys who are tired of being treated like teenage boys. And, as Brenna Hillier (whose Twitter is @draqul and you should insta-follow her) put it so nicely in an article on vg24/7:

“The industry’s reliance on over-sexualised, impossible female design is somewhat insulting to those who’ve grown past the point of getting erections from passing bra stores.”

I also remember that the Liara collectible for ME3 was subjected to breast size reduction surgery before going into production. Unfortunately for Liara, this means that she won’t ever become a leader of Asari society (regardless of any ME3-related galactic travel problems), because Asari leaders are recognizeable by their enormous melon-sized breasts (says deviantartist Epantiras in her funny-as-hell parody cartoon “Mess Perfect”).

In general, this discussion is a step in the right direction, I hope it will gain momentum and find its way into the brains of the game developers! [Yes I’m an optimist. I couldn’t bear blogging about gender & games if I weren’t.] I could go on about this and try to retrieve all the other links on character designs, armors and whatnot. (There are AWESOME blogs about this springing up like mushrooms after the rain.) But right now, I have something more insidious and immensely literal in mind: Big, bad, boobs.

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